Assads gescheiterter Seitenwechsel
In den letzten drei Jahren seiner Herrschaft hatte Syriens Präsident Baschar al-Assad die USA, die EU und die sunnitisch-arabischen Staaten verzweifelt gebeten, ihn von den Ketten des Iran zu befreien.
Seit die islamistischen Rebellen Aleppo eingenommen haben, porträtieren die immer eintöniger werdenden Medien im Westen die von der Türkei und Katar unterstützte Koalition der Islamisten als das kleinere Übel. Ihr „politischer Dschihadismus“ sei weder demokratisch noch respektiere er die Menschen- und Bürgerrechte, räumen sie ein. Dennoch, das mörderische Assad-Regime, das Gefangene ohne Gerichtsverfahren hinrichtete, sein eigenes Volk mit Sarin-Gas und Sprengstofffässern angriff und den revanchistischen Russen und skrupellosen iranischen Revolutionsgarden die Tür öffnete, sei schlimmer.
Angetrieben von der Idee eines Haltungsjournalismus, dessen Aufgabe darin bestehe, den Machtlosen „Handlungsfähigkeit zu verleihen“, hat investigative Berichterstattung an Bedeutung verloren. Die durchaus nennenswerten diplomatischen Vorstöße von Baschar al-Assad der letzten Jahre – wichtig für das Verständnis der Lage in Syrien – sind der Rede nicht wert.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP