Kultur

Identitätspolitik und der neue Geist des Kapitalismus

| 06. Juli 2020
istock.com/Photos Danny

Die Identitätspolitik verwandelt den einstigen Klassenkampf in einen inneren Kampf mit sich selbst. Für die Produktion interessiert sich niemand mehr. Der neue Geist des Kapitalismus weiß dies zu nutzen.

In den medialen Debatten wird gerne eine klare Trennlinie gezogen – hier die Kulturpolitik, die sich den Themen Geschlecht, Subjekt und Rassismus widmet, dort der politische Realismus, der sich mit politischer Ökonomie und der Sphäre der Produktion auseinandersetzt. Hier also der kulturelle Fokus, dort der materielle.

Im Tagesspiegel frohlockte der Publizist Nils Heisterhagen schon, die Corona-Krise habe „die Politik zurück auf den Boden der Tatsachen geholt“: endlich wieder Wirtschafts- statt Identitätspolitik, nachdem letztere in den letzten Jahrzehnten immer mehr Raum in den politischen Debatten erobert hatte.

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