US-Konjunktur

Amerikas Konjunktur im dritten Quartal 2021  

Von Jörg Bibow
| 16. Dezember 2021
istock.com/nycowl

Amerikas Wirtschaft ist im dritten Quartal 2021 mit nur 2,1 Prozent gewachsen. Was steckte hinter dem verlangsamten Tempo der US-Konjunktur? Und wie steht es um die Lage der US-Wirtschaft zum Jahresende?

Das Bureau of Economic Analysis hat Ende November seine zweite Schätzung für das Wachstum des US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal des Jahres 2021 veröffentlicht. Demnach ist die Wirtschaft um 2,1 Prozent gewachsen (Jahresrate im Vergleich zum Vorquartal). Im 2. Quartal 2021 betrug das Wachstum noch 6,7 Prozent. Die zuvor sehr lebhafte Erholung der US-Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte verlangsamte sich somit im Spätsommer deutlich. Bereits im Verlauf des Sommers hatte sich die Lage bei zunehmender Verbreitung der Delta-Variante wieder eingetrübt. Teilweise kräftig ansteigende Preise bei anhaltenden Angebotsengpässen aufgrund von globalen Lieferkettenstörungen sorgten ebenfalls für Verunsicherung.

Positiv ist zu verbuchen, dass im November endlich der Gesetzesprozess über ein lange überfälliges Infrastrukturinvestitionsprogramm abgeschlossen wurde. Über ein weiteres von Präsident Joe Biden angestrebtes längerfristiges Fiskalprogramm zur Verbesserung des Klima- und Sozialschutzes wird weiterhin unter den Demokraten im US-Kongress verhandelt. Meldungen am aktuellen Rand deuten darauf hin, dass die Konjunktur im laufenden vierten Quartal wieder an Fahrt gewonnen hat, das ernüchternde dritte Quartal nur eine kurze Verschnaufpause war.

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Jörg Bibow lehrt seit 2006 am Skidmore College im US-Bundesstaat New York mit den Schwerpunkten Internationale Finanzen, Internationaler Handel und Europäische Integration. Er ist Mitglied des Bretton Woods Committee in Washington, DC.