Die vergessene häusliche Pflege
Pflegende Angehörige bewahren das Pflegesystem vor den Kollaps. Doch in der Corona-Krise bekommen sie kaum Unterstützung. Dabei wäre es leicht, ihnen zu helfen.
Pflege ist dieser Tage ein heißes Thema: Intensivbetten in den Kliniken müssen abgemeldet werden, weil Pflegekräfte fehlen. Es wird viel über die schlechten Arbeitsbedingungen diskutiert, über die Dauerbelastung, die Erschöpfung der Klinik-Mitarbeiter. Der Pflegenotstand ist in der öffentlichen Diskussion angekommen. Endlich, könnte man meinen, kommen die Probleme auf den Tisch. Aber das ist nur die halbe Wahrheit, denn ein Bereich wird weiter ignoriert: die häusliche Pflege.
Dabei ist häusliche Pflege kein Nischenthema. 3,3 Millionen Pflegebedürftige leben zu Hause. Acht von zehn Menschen, die Hilfe und Unterstützung im Alltag brauchen, werden von Angehörigen versorgt. Von Frauen, Männern und sogar Kindern, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, die sich dafür selbst einschränken, eigene Bedürfnisse zurückstellen, hohe finanzielle Risiken eingehen – und dadurch unser Pflegesystem vor dem Kollaps bewahren. Ganz zu schweigen davon, dass der Staat viele Milliarden Euro einspart.
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