Was Macron das Amt kosten könnte
Nach dem Ende der Ära Merkel steht im April eine weitere Entscheidung von internationalem Gewicht an. In Frankreich könnte den Konservativen ein Comeback gelingen. Die heiße Wahlkampfphase hat begonnen, alle Parteien haben ihren Kandidaten benannt.
Alle Kandidaten? Nein, einer fehlt noch, und zwar Emmanuel Macron. Offiziell hat er seine Kandidatur noch nicht erklärt. Der Grund: er will seinen Amtsbonus maximal ausnutzen. Denn als Kandidat muss er sich an bestimmte Regeln der Fairness halten und kann nicht mehr präsidial über den Niederungen des Wahlkampfes schweben. So kann er sein Wahlprogramm als staatliches Programm für die Nation deklarieren und sich zugleich im Ausland als Nachfolger Merkels und Anführer der EU profilieren. Da Frankreich ab 1. Januar 2022 den Vorsitz im EU-Rat hat, darf man sich auf eine geballte Ladung Euro-Rhetorik à la française einstellen.
Unter dem Label France 2030 hat Macron ein Maßnahmepaket vorgestellt, mit dem er die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft meistern will. Dafür sollen 30 Milliarden Euro bereitgestellt werden – zusätzlich zu dem 2020 beschlossenen Corona-Wiederaufbauplan über 100 Milliarden. Das Programm reicht von der Elektrifizierung des Automobils, wo Frankreich mit den Marken Renault, Peugeot und Citroën auch international ein großer Spieler ist, über die Ökologisierung der Landwirtschaft, bis hin zur Rohstoffsicherung für die neuen Energieträger, wie Lithium, Nickel, Kobalt oder Graphit. Außerdem soll das Land führend bei grünem Wasserstoff werden.
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