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Seit 2001 hinken die Einkommen der Haushalte dem Wirtschaftswachstum hinterher. Nur der Chefvolkswirt des Statistischen Amts der Niederlande (CBS) glaubt das nicht.
Seit dem Osterwochenende scheint es, als ob sich die Amtszeit von Mark Rutte in den Niederlanden dem Ende zuneigt. Ein irrwitziger Skandal könnte dem immer lächelnden Premierminister zum Verhängnis werden.
Nach zehn Jahren Rutte hat jeder siebte niederländische Haushalt einen unzureichenden finanziellen Puffer und jeder fünfte ist im Zahlungsrückstand. Vor allem Flex-Arbeiter sind betroffen. Was werden die liberalen Wahlsieger dagegen tun?
In den Wahlprogrammen sind nun alle für Klimapolitik und gegen soziale Spaltung. Die neue Strategie: Argumente, die man Jahrzehnte ignoriert hatte, werden jetzt einfach zu Tode umarmt.
Was progressive Ökonomen seit Jahrzehnten predigen, wird plötzlich zum Gemeinplatz: Wir müssen nachhaltiger und sozialer werden. Gibt es also doch einen Corona-Effekt?
Trotz der schönen Worte in Parlamenten und Wahlprogrammen geht das Gespenst der Austerität wieder um – auf Kosten des Rechtsstaats.
Die Situation der Millionen von »Scheinselbstständigen« und Flexiarbeitern ist nicht nur in den Niederlanden ein großes Problem. Ein nicht bestelltes Feld für progressive Parteien jenseits von Identitätspolitik.
Die niederländische Supermarktkette Albert Heijn schafft, wie viele andere Unternehmen auch, ihr eigenes Geld. Diese »FinTech«-Verdrängung von Zentralbankgeld bedroht die geldpolitische Kontrolle.
Um die Kosten der Coronakrise zu bezahlen, schaffen die Regierungen in großem Stil neues Geld. Die kommenden Jahre werden ein Test für die Inflationstheorien sein. Interessant für Ökonomen, aber auch für den Rest der Menschheit.
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