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Für souveräne Staaten gibt es weder eine Pleitegefahr noch finanzielle Beschränkungen. Dennoch war es für den US-Ökonomen Hyman Minsky entscheidend, wofür der Staat sein Geld ausgibt.
Der US-Ökonom Hyman Minsky hat wesentliche Elemente der „Modern Monetary Theory“ vorweggenommen. Seine Erkenntnisse sind nach wie vor wichtig für die Formulierung einer Alternative zur herrschenden ökonomischen Lehre.
Da Deutschland gegenwärtig nicht verteidigungsfähig sei und gleichzeitig die Konjunktur lahme, will IfW-Chef Moritz Schularick aus der Not eine Tugend machen: Mit mehr Ausgaben für Rüstung solle das Wachstum angekurbelt werden.
Traditionell wird zwischen investiven und konsumtiven Staatsausgaben unterschieden, wobei erstere als gut, letztere dagegen als schlecht gelten. Diese Unterteilung greift nicht nur zu kurz, sondern ist oft irreführend. Sie sollte deshalb um eine andere Kategorisierung ergänzt werden.
Reformbefürworter der Schuldenbremse fordern häufig, öffentliche Investitionen von der Schuldenregel auszunehmen. Doch das reicht nicht.
Vor dem G-20-Gipfel in Neu-Delhi sorgte ein offener Brief für Aufsehen: Namhafte Persönlichkeiten fordern eine stärkere Besteuerung von Reichtum. Das soll mehr Geld für wichtige Zukunftsprojekte verfügbar machen. Doch die Argumentation geht in die falsche Richtung.
Die Skepsis gegenüber der Schuldenbremse nimmt zu. Nicht wenige fordern, sie in der Krise erneut auszusetzen. Doch die Befürworter der Schuldenregel sind in der Mehrheit. Ihr Hauptargument: die Generationengerechtigkeit.
Dass sich die MMT unter Mainstream-Ökonomen keiner besonderen Beliebtheit erfreut, ist lange bekannt. Jetzt glauben einige, dass die Theorie angesichts der hohen Inflation endgültig am Ende ist. Eine Schlussfolgerung, die jeder Grundlage entbehrt.
Warum kommt es immer wieder zu Banken- und Finanzkrisen? Die Gründe liegen in der Funktionsweise von Banken und der Geldentstehung in modernen Volkswirtschaften. Doch die traditionelle ökonomische Wissenschaft führt hier in die Irre.
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