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Lehrbücher beanspruchen für sich, gesichertes Wissen zu vermitteln. Ein Blick in eines der weltweit verbreitetsten Ökonomie-Lehrbücher zeigt aber: für die Disziplin der Volkswirtschaftslehre trifft das nicht ganz zu.
Obwohl der Monetarismus à la Milton Friedman seine große Zeit längst hinter sich hat und viele von Friedmans Behauptungen und politischen Empfehlungen inzwischen auch vom Mainstream in Frage gestellt werden, erfreut sich sein Konzept der Inflationserwartungen weiterhin großer Beliebtheit.
Die „Lindauer Nobelpreistagungen“ sind voll des Lobes für die diesjährigen sogenannten Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften. Sie hätten genauer hinschauen sollen. Es handelt sich – nicht zum ersten Mal – um einen grandiosen Fehlgriff.
Volle Gasspeicher, sinkende Gaspreise, wartende Schiffe mit verflüssigtem Erdgas (LNG) vor den europäischen Küsten: Der EU-Gasmarkt scheint sich zu entspannen. Waren die Befürchtungen eines Gasnotstandes überzogen?
Inflation muss mit Zinserhöhungen bekämpft werden? Leider führt dieses Dogma der EZB nicht zu mehr Nahrungsmitteln, Erdgas, Heizöl, Fahrzeugen oder Möbeln – also nicht zu einer Erhöhung des Angebots und damit niedrigeren Preisen.
Um die rückläufigen russischen Gaslieferungen auszugleichen, setzt Europa zunehmend auf den Import von verflüssigtem Erdgas. Doch diese Strategie schadet zahlreichen Entwicklungs- und Schwellenländern massiv.
Deutsche Ökonomen begrüßen angesichts der hohen Inflation mehrheitlich die bevorstehende Zinswende der EZB und die Drosselung ihrer Ankaufprogramme von Staatsanleihen. Gleichzeitig wächst die Sorge vor einer neuen Eurokrise. Jedoch überzeugen weder ihre Analysen noch ihre Handlungsempfehlungen.
Um nicht Russlands Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren, hat sich die EU auf einen Öl-Boykott geeinigt, so der mediale Tenor. Doch immer deutlicher wird, dass die Maßnahme nicht nur keine Wirkung zeigt, sondern erhebliche wirtschaftliche Gefahren für Europa heraufbeschwört.
Als Reaktion auf die gestiegene Inflation ist in den USA eine Zinswende eingeleitet worden. Der Euroraum dürfte bald folgen. Gleichzeitig sollen die Staatsanleihekäufe der Zentralbanken zurückgefahren werden. Aber diese Rezepte sind gerade jetzt wenig hilfreich.
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