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Mit unserer Finanzfeuerkraft werden wir die Russen in die Knie zwingen, sind sich unsere Medien sicher. Betrachtet man sich die Waffe genauer, stellt sich die Frage, ob ihr Einsatz nicht auch ihren Schützen in die Knie gehen lassen wird.
Mit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine, hat sich die Strategie der Abschreckung durch die Androhung von Wirtschaftssanktionen als Fehlkalkulation erwiesen. Das sollte für die deutsche Politik Anlass sein, ihre Kosten-Nutzen-Rechnung zu überdenken.
Heinz-J. Bontrup beklagt staatliche Unterinvestitionen. Grund dafür: der Griff in die „die ökonomische Mottenkiste“ der „Selbstheilungskräfte des Marktes“. Recht hat er. Doch sein Plädoyer gegen die Gelddruckerei und für die Steuerfinanzierung hindert ihn daran, die Kiste auf den Sperrmüll zu werfen.
Die gegenwärtige Inflationshysterie hat auch ihr Gutes. Sie zeigt: Wer dem Inflationsnarrativ der Mainstream-Ökonomik folgt, begibt sich auf ein Narrenschiff, das auf wirtschaftspolitischen Grund laufen muss.
Bontrup fordert eine linkskeynesianische Wirtschaftspolitik – und rennt damit bei mir offene Türen ein. Zu diskutieren aber ist, ob seine Reformvorschläge auf einer Interpretation saldenmechanischer Zusammenhänge beruhen, die einer kritischen Überprüfung standhalten.
Eingriffe in Märkte sind unvermeidbar, um eine gerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen zu gewährleisten. Reformvorschläge auf Basis der Mainstream-Ökonomik werden ethischen Problemen der realen Wirtschaft jedoch nicht gerecht.
Wie Martin Höpner habe ich mit der Beweihräucherung der EZB-Politik „im progressiven Spektrum“ große Probleme. Das Inflationsnarrativ wird deswegen aber nicht richtig – vor allem gefährdet es eine progressive Wirtschaftspolitik.
Man sollte die Ängste seiner Mitbürger ernst nehmen. Aber es gibt auch Grenzen der Toleranz. Die Grenzen tolerabler Irrmeinungen über die Inflation sind schon lange überschritten. Ein neuer Bericht aus Absurdistan.
Mit einer liberalen Migrationspolitik scheint man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können: Humanitären Pflichten nachkommen und gleichzeitig unseren durch den demografischen Wandel gefährdeten Wohlstand sichern. Warum es leider so einfach nicht ist.
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