"Bisher schlecht beraten"
Wirtschaftsstudenten der Universität Maastricht haben einen offenen Brief an den Dekan und die dortigen Ökonomieprofessoren verfasst: Die Lehre der Uni zur Funktionsweise von Banken sei fehlerhaft.
Das sind auch in Deutschland bekannte Vorwürfe. Studenten und kritische Ökonomen wie Silja Graupe und Helge Peukert üben scharfe Kritik an der heutigen Lehre und den dabei verwendeten Lehrbüchern. Die Lehrbuchlandschaft sei hochkonzentriert und einseitig. Der Fokus läge nur auf wenigen Autoren wie Mankiw, Blanchard, Pyndyck/Rubinfeld oder Hal Varian. Fragwürdige neoklassische Annahmen, etwa dass Investitionen des Staates private Investitionen verdrängen, würden als selbstverständlich hingenommen. Auch die Kreditgeldschöpfung "aus dem Nichts" sei in der Neoklassik nicht existent.
Nun kritisieren auch Studenten des University College der Universität Maastricht (UCM) den dortigen Lehrbetrieb – mit ganz ähnlichen Argumenten. Die studentische Initiative PINE UCM (Abkürzung für "Pluralism in Economics" in Anlehnung an den Verein "Plurale Ökonomik" aus Deutschland) bemängelt die Verwendung von fehlerhaften “loanable funds” and “money multiplier” Ansätzen. Diese seien von der Forschung längst widerlegt und würden die Funktionsweise von Banken und Geldschöpfungsmechanismen verzerren. In einem offenen Brief fordern die Studenten eine "unabhängige Untersuchung" und darauf folgend "Anpassungen im Curriculum".
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