Kommentar

Der Brexit und ein schwarzer Freitag - in Deutschland

| 25. Juni 2016

Der 24. Juni 2016 wird in die Geschichte eingehen als schwarzer Freitag. Doch schwarz werden ließ diesen Freitag weniger die politische Entscheidung einer Mehrheit der britischen Wähler, die EU zu verlassen. Schwarz war der Tag aufgrund der politischen und medialen Reaktionen in Deutschland.

Der 24. Juni 2016 wird wohl in die Geschichte eingehen als der schwarze Freitag der europäischen Entwicklung. Doch wie oft in solchen Fällen verharrt die Geschichtsschreibung an der Oberfläche, statt so tief wie nötig in die Ereignisse einzutauchen, um sie wirklich verstehen zu können. Schwarz werden ließ diesen Freitag jedoch nicht die politische Entscheidung einer Mehrheit der britischen Wähler, die EU zu verlassen. Schwarz anmalen müssen wir diesen Tag wegen der politischen und medialen Reaktionen in Kontinentaleuropa und vor allem in Deutschland auf diese Entscheidung.

Jenseits der politischen und medialen Scheinaufregung liegen die Reaktionen in dem Rahmen, den wir hier schon vor einiger Zeit beschrieben haben (hier). Die englischen Politiker, die sich für den Ausstieg ausgesprochen haben, beginnen zu realisieren, welche Büchse der Pandora sie geöffnet haben und selbst die Großmäuler wie Boris Johnson werden entsprechend kleinlaut. David Cameron will zurücktreten, sich damit aber Zeit lassen, ohne erklären zu können, wieso ein abgehalfterter Premier (im englischen wird ein solcher Politiker treffend lame duck genannt) den Übergang besser gestalten kann als ein neuer, der zudem hinter der Ausstiegs-Entscheidung steht.

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