Kommentar

Der Stoff, aus dem Nobelpreise sind

| 16. Oktober 2016

Trotz gelegentlicher Kritik gilt der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften immer noch als die höchste Auszeichnung, die einem Ökonomen zuteilwerden kann. Der Eindruck, dass die Geehrten einen immensen Beitrag zum Erkenntnisfortschritt geleistet haben, beruht  darauf, dass sich kaum jemand näher mit deren Arbeiten beschäftigt und die Medien häufig nur sehr oberflächlich darüber berichten. Hier soll etwas genauer hingeschaut werden.

Heiner Flassbeck hat in der letzten Woche die Verleihung des diesjährigen Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften an Oliver Hart und Bengt Holmström kommentiert (hier). Er stellt fest, dass es eigentlich keinen Grund gibt, sich mit dieser zweifelhaften Ehrung intensiv auseinanderzusetzen, die übrigens gar nicht – wie die fünf „echten“ Nobelpreise – auf Alfred Nobel, sondern auf die extrem konservative Schwedische Reichsbank zurückgeht und erst 1969 ins Leben gerufen wurde.

Da aber von der Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises hierzulande immer noch in fast allen Medien geradezu ehrfürchtig berichtet wird, ist es vielleicht doch noch einmal geboten, sich etwas ausführlicher mit der Thematik zu beschäftigen. Dabei soll nicht bestritten werden, dass unter den Wirtschaftsnobelpreisträgern durchaus einige sind (z.B. Gunnar Myrdal 1974, William Vickrey 1996 oder Joseph Stiglitz 2001), die sehr konstruktive Beiträge zur Weiterentwicklung der Wirtschaftswissenschaften geleistet haben, auch wenn wir längst nicht mit allem übereinstimmen, was sie vertreten.

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