Wissenschaft

Der Teufel liegt in den Strukturen

| 31. März 2019
"www.istock.com/Fotovika\ "

Forschungsinstitute, Thinktanks und journalistische Magazine, die ökonomische oder politische Verhältnisse kritisieren – auch sie benötigen finanzielle Mittel. Das Problem: Das Kapital hat daran keinerlei Interesse.

Stellen Sie sich vor, Sie sind Vertreter der Geschäftsführung eines Großkonzerns. Sie dürfen darüber entscheiden, ob Sie finanzielle Mittel für ein wissenschaftliches Institut bereit stellen, dessen »Forschung« zu dem Ergebnis kommt, dass es der Gesellschaft am besten nutzt, wenn Unternehmen maximale Profite erzielen – oder für ein Institut, das höhere Löhne, eine Stärkung der Arbeitnehmerrechte sowie höhere Steuern auf Unternehmensgewinne und Kapitalerträge fordert. Wie würden Sie sich entscheiden?

Stellen Sie sich weiter vor, dass sich auch die Lehrstühle für Wirtschaftswissenschaften an den deutschen Universitäten zunehmend über finanzielle Mittel aus der Industrie finanzieren – so genannte Drittmittel: Würden Sie sich als Vertreter des Fachbereichs für die Einstellung eines Professors einsetzen, der für eine »konzernfreundliche und marktgläubige Weltanschauung« bekannt ist (hier ein prominenter Fall) und Drittmittel in Millionenhöhe aus der Industrie verspricht? Oder – sagen wir – für einen konzernkritischen Globalisierungsgegner, der für eine stärkere Regulierung der Finanzmärkte eintritt?

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!