Die ganze Welt in Schuldknechtschaft – die ökonomische Vision des Michael Hudson
In den letzten Wochen ist es über Michael Hudsons vor Kurzem auf deutsch erschienenen Buch „Der Sektor“ zwischen Norbert Häring und Heiner Flassbeck zu einer kleinen Kontroverse gekommen. Hier und hier und hier und hier zu finden. Ich will im Folgenden versuchen, etwas zur Klärung beizutragen.
In seiner Geschichte der ökonomischen Analyse bemerkt Joseph Schumpeter, dass ökonomische Schriftsteller einer Vision der Wirtschaft folgen, die ihr Denken über das wirtschaftliche Geschehen leitet. Ich will versuchen, die Vision des Michael Hudson zu skizzieren, um sie danach mit einigen wirtschaftlichen Daten zu konfrontieren. Als Einstieg ein Zitat aus dem Buch, das in einem Satz die Grundthese zusammenfasst:
«Finanzialisierung ist die zentrale Triebkraft, die die heutigen Volkswirtschaften polarisiert. Sie zielt darauf ab, einer Gläubigerklasse die Kontrolle über die Produktionsmittel und die Privilegien der Rentenabschöpfung zu sichern, um Arbeitnehmern, Industrie, Landwirtschaft und Staaten eine stetig wachsende Schuldenlast aufzubürden. Beschäftigung, Löhne und Anlageinvestitionen können sich so lange nicht erholen, wie sich nichts an der daraus resultierenden Überschuldung ändert.» (Hudson, S. 497)
[...]
Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP