Theorie

Die Preise und die Marktwirtschaft

| 25. April 2017
istock.com/Meghan Bennett

Fast alle Ökonomen lieben den Markt. Preise sind ihnen aber irgendwie unheimlich. Höhere deutsche Löhne werden von Ökonomen, die den Gewerkschaften nahestehen, immer wieder als wenig hilfreich charakterisiert. Wozu braucht man dann Gewerkschaften?

Wenn die Ökonomen etwas lieben, dann ist es der Markt. Wenn Ökonomen aber etwas nicht lieben, dann sind es Preise. Wie das zusammengeht, wie man einerseits den Markt anhimmeln, andererseits aber Preise als kaum von Bedeutung abtun kann, das bleibt ein Rätsel. Ob es um Wechselkursänderungen oder um Lohnerhöhungen und ihre Auswirkungen auf Preise geht, der Standardökonom neigt dazu, ein ungeheures Buhei um die Frage zu machen, ob Preisveränderungen überhaupt auftreten und ob das Auswirkungen auf die Mengen in einer Marktwirtschaft hat.

Nach Fabian Lindner (hier von mir behandelt) hat nun auch Gustav Horn vom gewerkschaftsnahen IMK in Düsseldorf versucht, die Bedeutung der Löhne für die deutschen Leistungsbilanzüberschüsse klein zu reden bzw. klein zu rechnen (hier). Was beide nicht bedenken: Logische Defizite kann man mit dubioser Empirie oder auch mit anspruchsvollen ökonometrischen Berechnungen übertünchen, man kann sie aber nicht beseitigen. Gustav Horn will uns mit ökonometrischen Berechnungen zeigen, dass die Wirkungen von stärkeren Lohnerhöhungen in Deutschland auf die deutschen Überschüsse im Außenhandel gering sind und man den Staat mit expansiver Fiskalpolitik braucht, um die Wirkungen deutlich zu vergrößern.

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