Soziales

Die „Scholz-Rente“ – viel Lärm um nichts

| 28. August 2018
Bild: istock.com/Stefan_Alfonso

Die Argumente gegen eine Sicherung oder Anhebung des Rentenniveaus sind stets dieselben. Das sei nicht zu finanzieren und überfordere die nachwachsende Generation. Mit dieser falschen Sicht wird Altersarmut zum unabwendbaren Schicksal.

Der Vorschlag von Olaf Scholz, die von der SPD und der CDU/CSU in ihrem Koalitionsvertrag vereinbarte Garantie der Rentenhöhe von 48 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens der Mitglieder der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) bis 2025 auf das Jahr 2040 zu verlängern, hatte das vorhersehbare Echo in der Wirtschaftspresse. Das sei nur mit drastischen Beitragssatzsteigerungen der GRV oder einer deutlichen Anhebung der Mehrwertsteuer zu finanzieren. Beides wären untragbare Belastungen für die Wirtschaft und die nachwachsende Generation.

Als akademische Kronzeugen dienen der Süddeutschen Zeitung (SZ) und der Frankfurter Allgemeinen (FAZ) die Ökonomen Bernd Raffelhüschen und Axel Börsch-Supan. Beide sind seit über 20 Jahren als Verfechter des Ausbaus der privaten Altersversorgung bekannt und gut im Geschäft mit der Versicherungswirtschaft (hier und hier). Sie kommen aber bei der Berechnung der Kosten der „Scholz-Rente“ zu unterschiedlichen Ergebnissen. Börsch-Supan errechnet eine Anhebung des GRV-Beitrags von aktuell 18,6 auf 25,6 Prozent in 2040, Raffelhüschen prognostiziert 29 Prozent. Würden die Zuwächse auf den Bundeshaushalt abgewälzt, wäre laut Börsch-Supan eine Anhebung der Mehrwertsteuer von 19,2 auf 22,2 Prozent fällig.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!