Theorie

Die Tücken und Lücken des Zahlungsverkehrs

| 20. Februar 2017
istock.com/eyjafjallajokull

Handelsbilanzüberschüsse werden nicht durch „Kapital“ aus dem Überschussland finanziert. Die sogenannten Auslandsschulden sind alleine der Abwicklung des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs und seiner statistischen Erfassung geschuldet; allerdings bergen sie trotzdem Risiken.

In meinem letzten Artikel habe ich behauptet, dass die Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Bankensektoren in unterschiedlichen Ländern, die immer dann entstehen, wenn der Außenhandel zwischen zwei Ländern nicht ausgeglichen ist, nicht als eine „Finanzierung“ des Überschuss- durch das Defizitland interpretiert werden kann. Im umgangssprachlichen Sinn gibt es also keinen „Kapitalexport“. Im Gegenteil: Versteht man unter „Kapital“ schlicht Geld, das man benötigt, um damit – wie Ulrike Herrmann von der taz schrieb – auf Einkaufstour gehen zu können, dann ist „Kapital“ vom Defizitland ins Überschussland „geflossen“ und dort nicht verausgabt, sondern eben gespart worden.

Die Tücken

Unbestreitbar aber ist, dass Giralgeld immer als Verbindlichkeit einer Bank gegenüber ihren Kunden (K) verbucht ist und der Summe dieser Guthaben auf der Aktivseite der Bank ein gleich hoher Vermögenswert gegenüberstehen muss. Schafft eine Bank z.B. Geld durch die Kreditvergabe, dann sieht die Bilanz der Bank (B) so aus:

[...]

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