Länder

Die Wahlverwandtschaften: Eine italienische Tragödie

| 22. Februar 2018
pixabay.com/Mikes_Photography

Italien ist nur schwer zu verstehen. Umso rätselhafter wirkt vieles, wenn am 4. März Abgeordnetenkammer und Senat neu gewählt werden. Dann hat das Land die Gelegenheit, sich selbst zu übertreffen.

Die Eigenarten der bevorstehenden Wahlen in Italien lassen sich am besten durch eine Analogie beschreiben: Goethes “Gesetz“ der Wahlverwandtschaften, das er ins Zentrum seines berühmten, gleichnamigen Spätwerkes setzte. In chemischen Prozessen gehen manchmal Stoffe, die eigentlich eine feste Verbindung gebildet hatten, auseinander, wenn sie mit fremden und bis dahin ebenso stabilen Verbindungen in Berührung kommen. Das kann, so Goethe, auch bei Menschen geschehen.

Oder bei Parteien. Jeder Stoff "befreit" sich von seiner ursprünglichen Verbindung und sucht sich seinen richtigen „Geistes– und Seelenverwandten“. Goethe würde sagen, „(…) die Verwandtschaften werden erst interessant, wenn sie Scheidung bewirken“.

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