Eine Billion staatliche Schulden pro Jahr und kein Ende in Sicht
In den USA macht der Staat Schulden auf Teufel komm raus. Unter Trump fallen wieder einmal alle Hemmungen und die USA gehen auf direktem Weg in eine japanische Schuldensituation. Was bedeutet das für Deutschland und Europa?
Die US-amerikanische Wirtschaft ist so groß, dass die absoluten Zahlen offenbar unsere Vorstellungskraft sprengen. Das BIP liegt derzeit bei etwa 20 000 Milliarden Dollar, also einer Zahl, die man in Deutsch 20 Billionen nennt, in Englisch aber 20 trillions genannt wird (weil im Englischen die Milliarden schon billions heißen). Nun gibt es eine weitere Zahl, die in Europa Horrorvorstellungen auslöst. Das jährliche Defizit im amerikanischen Staatshaushalt geht nämlich auf die beeindruckende Zahl von einer Billion Dollar zu, was nichts anderes heißt, als dass der amerikanische Staat jedes Jahr eintausend Milliarden Dollar an neuen Krediten braucht, um seinen Haushalt auszugleichen.
Wer etwas Kopfrechnen kann, stellt schnell fest, dass damit die Menge der neuen Schulden des Staates fünf Prozent des BIP beträgt – eine Größenordnung, die uns allerdings nicht sofort vom Hocker haut. Doch schon kommt die nächste Horrormeldung, die da lautet, die Gesamtmenge der Schulden des amerikanischen Staates gehe nun in großen Schritten auf einhundert Prozent des BIP zu und schon erschaudern wir wieder ob dieser ungeheuerlichen Schuldenmacherei. Manch einem fällt dabei auch ein, dass es bekannte Ökonomen gibt, die empirisch „festgestellt“ haben wollen, dass bei neunzig Prozent regelmäßig schon eine Finanzkrise fällig ist (hier eine Diskussion dazu).
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