Erfolgsgeschichte Globalisierung?
Wer globale Fortschritte der Armutsbekämpfung in Frage stellt, lässt sich auf das Framing „Fortschritt durch neoliberale Globalisierung“ ein. Stattdessen sollte der Blick auf die Ursachen der Erfolge und die Hindernisse für weitere Fortschritte gerichtet werden.
Ist die Globalisierung eine Erfolgsgeschichte? Dieses weit verbreitete Narrativ hat Patrick Kaczmarczyk jüngst kritisch analysiert und relativiert. Zwar ist es begrüßenswert, allseits geglaubte Wahrheiten zu hinterfragen. Allerdings kann ich der Argumentation von Kaczmarczyk nicht gänzlich folgen.
Zunächst einmal ist der Glaube, dass die Globalisierung eine Erfolgsstory sei, weit weniger verbreitet als von den meisten Kritikern angenommen. Er findet sich wohl am ehesten bei den „Davos-Menschen“ und selbst dort durchaus ambivalent. In den Büchern von Ola Rosling, Steven Pinker und anderen wird das deutlich, wenn sie von Umfragen berichten, die sie auf dem Weltwirtschaftsforum oder anderen Konferenzen durchführen: Ist die Armut weltweit gesunken oder die Alphabetisierung gestiegen? Das Ergebnis ist regelmäßig das gleiche: selbst – oder besonders – gebildete Menschen schätzen die globale Entwicklung der letzten Jahrzehnte viel schlechter ein, als sie tatsächlich war. Dass die Globalisierung dennoch nicht in Frage gestellt wird, ist ein anderes Thema.
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