Genial richtig, aber zu spät
Manch einem gibt der Herr den Verstand – aber zum falschen Zeitpunkt. Jean Claude Trichet hätte das, was er heute weiß, zu seiner Zeit als Präsident der EZB wissen und laut und deutlich sagen müssen.
Vergangene Woche hatte ich Stellung genommen zu der Kritik, die einige ehemalige Zentralbanker an der heutigen EZB-Politik üben. Nun hat sich auch der ehemalige Präsident der EZB, Jean Claude Trichet, dazu geäußert. Ich will seine klare Kritik, die er in der Financial Times veröffentlich hat, die es aber auch in einer längeren Version gibt, nicht im Detail wiederholen. Interessant ist aber, dass der Mann, der von 2003 bis 2011 Präsident der Europäischen Zentralbank war, heute Dinge weiß, die er damals offensichtlich nicht wusste, obwohl er sie hätte wissen müssen. Vielleicht ist es auch so, dass er sich heute zu sagen traut, was damals politisch tabu war.
Trichet schreibt (in der längeren Version) am Ende seines Textes:
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP