Theorie

Macht oder ökonomisches Gesetz? – 1

| 03. November 2016

Wie vor mehr als hundert Jahren von Eugen von Böhm-Bawerk wird auch heute noch von den meisten Ökonomen die Entwicklung am Arbeitsmarkt entsprechend den „Gesetzen“ des Marktes gedeutet. Man könnte es besser wissen, hält aber starr an der Marktideologie fest.

Kaum ein Thema wird mehr diskutiert als die zunehmende Ungleichheit. Ich hatte in meiner Serie über Ungleichheit (hier der erste Teil) schon darauf hingewiesen, dass bei dieser Diskussion viele Beiträge ein reines Ablenkungsmanöver sind. Man will öffentliche Aufmerksamkeit erregen, weil das Thema die Masse der Menschen bewegt, versucht aber gleichzeitig, so wenig wie möglich konkret zu werden, wenn es um Konsequenzen geht.

Insbesondere die Konsequenzen für den Arbeitsmarkt und die Lohnpolitik werden ausgeklammert, weil man nichts mehr fürchtet, als dass die traditionelle Vorstellung vom Arbeitsmarkt in Frage gestellt wird. Deswegen will ich in dieser kleinen Serie von Artikeln die Ungleichheit noch einmal von Seiten des Arbeitsmarktes aufgreifen und fragen, in welcher Weise Machtverhältnisse die Ergebnisse des „Arbeitsmarktes“ prägen.

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