Ökologie

Markt-Glauben, Klima-Krise und Katastrophen-Leugnung - 2

| 06. Oktober 2016

Wie ist die große Diskrepanz zwischen der wissenschaftlichen und der öffentlichen Meinung über den Klimawandel in den USA zu erklären? Allgemein formuliert: wie kommen individuelle und soziale Präferenzen zustande, wie werden sie gebildet, können sie beeinflusst werden und haben sie sich zeitlich verändert?

Das in Teil 1 erwähnte „alternative“ Lehrbuch des Instituts for New Economic Thinking (INET) wurde als Beispiel für die übliche neoklassische Blindheit in Bezug auf ökologische Fragen erwähnt: Unbeirrt von den bisherigen Misserfolgen wird weiter auf einen zu schaffenden „Markt“ für Emissionsrechte gesetzt. Aber die neoklassische Blindheit geht noch tiefer. Sie bezieht sich auch auf ihre Sichtweise der Politik, die entgegen steuern sollte. In Kapitel 18 des INET-Buches werden politische Positionen zu Umweltfragen auch als Interessenkonflikte behandelt. Diese nehmen – so wird gesagt – auch die Form unterschiedlicher Einschätzungen über die Ergebnisse der Klimaforschung selbst an: 64 % der Anhänger der Demokratischen Partie in den USA sind der Meinung, dass die globale Erwärmung eine Tatsache sei und von menschlichen Aktivitäten verursacht wird. Bei den Republikanern beträgt dieser Prozentsatz nur 22% (unit 18/52).

Wissenschaftsfeindliche „Präferenzen“

Präferenzen dieser Art erscheinen unverständlich: die Umweltwissenschaften verfügen seit langem über einen weit reichenden Konsens darüber, dass die globale Klimaerwärmung von Menschen verursacht ist und weiter verursacht wird. Wie ist aber die große Diskrepanz zwischen der wissenschaftlichen und der öffentlichen Meinung in den USA zu erklären? Allgemein formuliert: wie kommen individuelle und soziale Präferenzen zustande, wie werden sie gebildet, können sie beeinflusst werden, haben sie sich zeitlich verändert?

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