Soziales

Neues vom Immobilien-Wahnsinn

| 17. Januar 2018
Bild: istock.com/Bignai

Alle fordern Maßnahmen gegen Wohnungsnot und Horrormieten: Mehr bauen, billiger bauen, eine wirksame Mietpreisbremse. Doch Mieten und Wohnungspreise steigen ungerührt weiter. Ein Blick auf den Immobilien-Wahnsinn und eine hilflose Politik.

München ist die Stadt mit den höchsten Mieten und Wohnungspreisen. Hier wird massenhaft gebaut, etwa 1.500 neue Wohnungen in Innenstadtnähe auf einem ehemaligen Brauereigelände. Nicht ganz die Hälfte davon sollen als Eigentumswohnungen verkauft werden. Die Immobiliengesellschaft "Bayerische Hausbau“ ruft für diese Wohnungen Preise zwischen 10.000 und 17.000 Euro pro Quadratmeter auf. Eine 87 qm Wohnung wird für über eine Million angeboten. Es geht aber noch teurer: Für eine Luxuswohnung ganz oben beträgt der Quadratmeterpreis 20.000 Euro. Trotzdem gehen die Objekte weg wie warmen Semmeln, unter anderem deshalb, weil reiche Münchner aufgrund der niedrigen Zinsen ihre Konten und Depots auflösen, um mit dem Geld lieber Wohnungen zu kaufen.[1]

Darüber, wie stark die Mieten in Deutschland insgesamt steigen, gibt es merkwürdigerweise sehr unterschiedliche Angaben. So errechnen mehr oder weniger angesehene Immobilien-Institute für 2016 etwas weniger als 2 Prozent. Ganz im Gegensatz dazu vermeldet das Bundesverbraucherschutzministerium satte 4,7 Prozent. Für 2017 liegen noch keine Durchschnitts-Zahlen vor. Doch wie auch immer: Diese Durchschnittswerte sind gerade bei Mieten ohnehin nicht aussagekräftig. In den Boomzentren sind die Steigerungen deutlich höher. So stiegen die Mieten von 2013 bis 2016 um 21 Prozent in Berlin, 17 Prozent in München und 16 Prozent in Stuttgart.[2]

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