Radikaldemokratisches Programm des Bruchs
In seinem neuen Buch „The Left Case against the EU“ wendet Costas Lapavitsas die Lehren des griechischen Debakels auf Großbritannien an. Ein linker Brexit sei in greifbarer Nähe.
Costas Lapavitsas hat sich in den Jahren der Eurokrise international einen Namen als linker Volkswirt gemacht. Aus Griechenland stammend, lehrt er als Wirtschaftsprofessor an der Londoner SOAS-Universität. 2015 wurde er als Mitglied der „Linken Plattform“ von Syriza ins griechische Parlament gewählt. Von sich reden machte Lapavitsas, als er schon im Februar 2015 das Abkommen mit der Troika ablehnte und für den Austritt aus dem Euro plädierte. Damit stellte er sich gegen Yanis Varoufakis, den er als Scharlatan sieht und neben Alexis Tsipras auf der griechischen Seite als einen der Hautverantwortlichen für die andauernde Katastrophe seines Landes ausmacht.
Ebenfalls 2015 verfasste er gemeinsam mit dem profiliertesten (und einsamen) deutschen Linkskeynesianer Heiner Flassbeck das Buch „Against the Troika. Crisis and Austerity in the Eurozone.“ Es ist kein Zufall, dass es auf Deutsch unter dem viel weicheren Titel „Nur Deutschland kann den Euro retten“ erschien. Lapavitsas gründete das European Research Network on Social and Economic Policy (EReNSEP), das eine Alternative zum neoliberalen EU-Regime in Zusammenarbeit zwischen akademischer und politisch-aktivistischer Welt entwickeln sollte. Das geschah parallel zur Beteiligung an den diversen Plan-B-Initiativen, denen es aber nicht gelang, eine kohärente Alternative zu entwickeln.
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