Erwerbsarbeit

Rettung eines Relikts

| 23. Oktober 2020
Carlie Chaplin, Modern Times

Norbert Walter-Borjans Vorstoß zur Arbeitszeitverkürzung ist kein Durchbruch in der Debatte um Erwerbsarbeit, sondern zeugt von mangelndem politischen (Um-)Gestaltungswillen.

Ist es sozial gerecht und ökonomisch sinnvoll, »weniger Arbeit« auf mehrere Schultern zu verteilen? Angestoßen durch Norbert Walter-Borjans wurde diese Frage in den letzten Wochen (einmal mehr) diskutiert. Neben den gewohnten Einwänden aus dem Lager der Arbeitgeber fokussiert die Debatte vor allem darin, ob es ein Weniger an Arbeit pauschal gibt – und welche Bedeutung Arbeitszeitverkürzungen für Löhne und Gehälter haben.

Für letzteres lässt sich wenig Gutes erahnen, wenn IG-Metall-Chef Jörg Hofmann ganz vorsichtig von einem »gewissen Lohnausgleich« spricht. Die Debatte ist nicht neu. Und die Forderungen nach kollektiven Arbeitszeitverkürzungen oder einem Bedingungslosem Grundeinkommen (BGE) sind mittlerweile ebenso viel und kontrovers diskutiert wie die nach deren Finanzierbarkeit.

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