Finanzieren wir die russische Kriegsführung?

Mit den Milliarden, die wir für russisches Öl und Gas zahlen, finanzieren wir die russische Kriegsführung, so ist zu hören. Nur ein sofortiges Energie-Embargo könne Putin stoppen. Das stellt die Dinge auf den Kopf.

Folgt man der aktuellen Mehrheitsmeinung in Politik, Medien und Wissenschaft, dann finanzieren wir mit den Milliarden, die wir für russisches Öl, Gas und Kohle zahlen, die russische Kriegsführung. Nur so könne Russland seine Soldaten bezahlen, Flugzeuge und Panzer betanken, Raketen kaufen. Sofortige Einstellung des Energiebezugs aus Putins Reich, koste es was es wolle – so die Forderung und logische Konsequenz.

Aber stimmt das wirklich? Braucht die russische Regierung unser Geld, um russische Soldaten zu entlohnen, um Panzer und Flugzeuge aus russischer Produktion, Diesel und Kerosin aus russischen Raffinerien zu kaufen? Nein, ganz im Gegenteil: Wir sind auf Energieimporte aus Russland angewiesen, und wir schaden uns mit einem Energieembargo nur selber.