Geopolitik nach Drehbuch
Das geopolitische Hauptziel der USA war es immer, ein Deutsch-Russisches Bündnis zu verhindern, sagte vor Jahren der Geostratege George Friedman. Eine Sicht, die im Ukraine-Krieg an neuer Brisanz gewinnt.
Ein zerrüttetes Verhältnis zu Russland prägt George Friedman schon seit seiner Kindheit. Ende 1949 flüchtet er, kurz nachdem in seinem Geburtsland Ungarn eine Verfassung nach sowjetischem Vorbild beschlossen wird, mit seiner Familie nach Wien, bevor es später weiter in die USA geht. Er studiert in New York und lehrt dann zwei Jahrzehnte als Professor für Politikwissenschaft am Dickinson College in Carlisle, Pennsylvania, wo er sich mit dem Marxismus und der Frankfurter Schule beschäftigt. Während dieser Zeit schult er Kommandeure der US-Streitkräfte, des Office of Net Assessments, SHAPE Technical Center, des US Army War College, der National Defense University und der renommierten RAND Corporation in Fragen der Sicherheit und nationalen Verteidigung. Immer wieder ist es die russische „Bedrohung“, die Friedmans beruflichen Werdegang beeinflusst.
Die Kontakte, die er in dieser Zeit knüpft, dürften von Bedeutung gewesen sein, als Friedman 1996 den neokonservativen Think-Tank und Informationsdienst Straftor ins Leben ruft, dessen Direktor er bis 2015 ist, bevor er im gleichen Jahr die Firma Geopolitical Futures gründet.
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