Die Grünen haben bessere Kritiker verdient

Wollen die Grünen mehr als Symbolpolitik betreiben, müssen sie das Problem der institutionellen Haushaltsbeschränkung endlich offen thematisieren. Dazu gehört auch zu sagen, dass es nicht um das Geld der Steuerzahler, sondern um die real verfügbaren Ressourcen geht.

Seit Wochen haben liberale und konservative Medien sowie Politiker ein gemeinsames Ziel: um jeden Preis muss Annalena Baerbock als Bundeskanzlerin verhindert werden. Die Kritiken an ihr und ihrer Partei sind dabei an Plumpheit kaum zu übertreffen. Die sich um Annalena Charlotte Alma Baerbock (ACAB) drehende Debatte wirkt wie ein Spektakel der Postdemokratie. So wenig ich persönlich den Grünen auch abgewinnen kann; sie haben bessere Kritik verdient.

So drehte sich nach Bekanntgabe von Baerbocks Kanzlerkandidatur erstmal alles darum, dass sie eine Frau mit zwei Kindern ist; ja, geht das denn überhaupt? Mutter und Bundeskanzlerin zugleich? Schnell sind weniger wohlgesonnenen Medienhäusern und politischen Gegnern ihre diversen Versprecher und Verdreher wieder eingefallen: aus Kobalt machte sie kurzerhand Kobold und die SPD zur Erfinderin der Sozialen Marktwirtschaft (was auch immer das sein mag).