Neue weltpolitische Solidaritäten
Die Lohnzurückhaltung im Westen ist unter den Bedingungen abwertungsgetriebener Industrialisierung und der neuen Wettbewerbsfähigkeit des Südens keine Lösung. Für eine sozial verträgliche Globalisierung bedarf es des Dialogs und neuer Strategien.
Selten sei ein Projekt an fehlenden finanziellen Mitteln gescheitert, konstatierte 1972 der indische Ökonom Amiya Kumar Bagchi.[1] In der Tat ist es das bestimmende Strukturmerkmal unterentwickelter Wirtschaften, dass gleichzeitig einen Überschuss an Arbeitskräften und an Finanzmitteln existiert.
Die Ursache dieses Arbeitskräfteüberschusses liegt in der niedrigen Grenzproduktivität in der Landwirtschaft: Je mehr die Bevölkerung wächst, desto weniger Land ist pro Bauer oder Farmarbeiter verfügbar – womit das Produktionsergebnis pro geleisteter Arbeitsstunde sinkt. Die Bedeutung der Nahrungsmittelproduktion ist bei niedrigen Masseneinkommen hoch. Jedoch produziert ein erheblicher Teil der Bevölkerung weniger, als er zum Überleben benötigt. Ich nenne diese Bevölkerung marginal, an der Grenze zum Verhungern vegetierend.
[...]Es werde Licht!
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Warum versteht fast niemand unser eigenes Geldsystem? Macht Arbeitszeitverkürzung Sinn? Wie geht es mit der Globalisierung weiter? Mit ausgewählten Texten stellen wir uns großen Fragen aus verschiedenen Perspektiven – kontrovers, tiefgründig und ausführlich. Eine sinnstiftende Lektüre für Ihre Samstage und Sonntage.
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