Staatsfonds und globale Ungleichgewichte
Staatsfonds werden gerne als neues Instrument für sichere Renten empfohlen. Sie eignen sich aber auch als Instrument der Währungspolitik, das Leistungsbilanzüberschüsse fördert.
In meinem letzten Artikel habe ich darauf hingewiesen, dass der Schweizer Privatsektor per Saldo seine Auslandskreditvergabe seit 2008 enorm zurückgefahren hat (siehe untenstehende Grafik). Die fortlaufenden Leistungsbilanzüberschüsse (blauer Balken) werden seit 2008 von einer Erhöhung der Währungsreserven der Zentralbank gespiegelt (grüner Balken).
Vor 2008 war der Schweizer Franken unterbewertet und trug so zu wachsenden Überschüssen bei. Die Unterbewertung war zum Teil darauf zurückzuführen, dass der Franken eine Finanzierungswährung für „carry trades“ war: Investoren nahmen Frankenkredite mit geringen Zinsen auf und investierten das Geld anschließend in Ländern mit höheren Zinsen, beispielsweise in Brasilien oder auch in den USA. Diese Währungsspekulationen, sowie generell hohe Auslandskredite der Schweizer, schwächten den Franken temporär und erhöhten die Nachfrage nach anderen Währungen.
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