Arbeit

Theorie des ersten Augenscheins

| 07. August 2017
solar22

Ging die gewerkschaftliche Lohnzurückhaltung wirklich von den Betriebsräten aus? Vier Einwände gegen die Polemik von Hardy Koch gegen Gerhard Bosch. [1]

Erstens

Nein, die Durchsetzung einer zurückhaltenden Lohnpolitik kann nicht auf Handlungen von Konzernbetriebsräten zurückgeführt werden. Anders als von Hardy Koch behauptet, ging die Initiative für den Abschied von der produktivitätsorientierten Lohnpolitik auf den ersten Blick von Klaus Zwickel aus. Zwickel war ab 1989 Zweiter Vorsitzender und seit 1993 Vorsitzender der IG Metall. Begründet wurde diese Politik durch seinen Büroleiter (und Redenschreiber) Klaus Lang.

Zwickel hatte in seiner Rede am 1. November 1995 auf dem Gewerkschaftstag der IGM in Berlin ein „Bündnis für Arbeit“ angeboten. Die IGM würde sich bei Lohnverhandlungen lediglich am Ausgleich der Preissteigerung orientieren, wenn die Arbeitgeber 300.000 neue Arbeitsplätze plus 30.000 Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose schaffen würden.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!