Tu felix Austria: Österreich – ein Rentnerparadies?
Kann ein Staat, der noch nicht einmal eine Präsidentenwahl unfallfrei organisieren kann, wirklich ein besser funktionierendes Rentensystem haben als das notorisch effektive Deutschland?
Das ZDF-Kabarett „Die Anstalt“ arbeitet gerne mit Datenmaterial, das den im medialen Mainstream verbreiteten Meinungen widerspricht. In der Sendung vom 4. April 2017 wurde behauptet, dass die heute Erwerbstätigen in Österreich eine deutlich höhere Durchschnittsrente erwarten können als in Deutschland. Kaum zu glauben! Kann ein Staat, der noch nicht einmal eine Präsidentenwahl unfallfrei organisieren kann, wirklich ein besser funktionierendes Rentensystem haben als das notorisch effektive Deutschland?
Die Autoren von „Die Anstalt“ haben solide recherchiert. Sie können sich u. a. auf eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) und Analysen der OECD beziehen. Demnach erhielt im Jahr 2013 ein Neurentner, der mindestens 35 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hatte, in Deutschland pro Monat eine Durchschnittsrente von 1.050 Euro, in Österreich hingegen 1.560 Euro bei 14 Auszahlungen im Jahr, also unterm Strich fast 75 Prozent mehr. Die FAZ sieht im österreichischen Rentensystem erwartungsgemäß ein „gefährliches Vorbild“. Es sei zu teuer und nicht nachhaltig finanzierbar, daher strebe man auch in Österreich eine kapitalgedeckte Zusatzrente nach dem Vorbild unserer Riester-Rente an.
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