Corona-Krise

Verschlimmbesserungen

| 03. September 2020
istock.com/kristo74

Vermögende Bürger mit Wertpapierportfolien werden relativ gut aus der Krise kommen. Auch die Banken profitieren von der Corona-Politik der Regierung. Die Mehrheit der Bevölkerung aber wird verlieren – vor allem durch steigende Arbeitslosigkeit.

Anfang dieses Monats veröffentlichte der niederländische Bankenverband seinen siebten ››Corona-Monitor‹‹. Darin ist zu lesen, dass die Banken 155.000 Unternehmern und 32.000 Verbrauchern ››finanzielle Luft‹‹ verschafft haben, indem sie Tilgungen aufgeschoben und neue Kredite in Höhe von 19 Milliarden Euro bereitgestellt haben. Der Monitor passt zu der auch in den Medien verbreiteten Erzählung, dass die Banken in dieser Krise – anders als in der Finanzkrise von 2008 – Teil der Lösung und nicht des Problems sind.

Die Frage aber ist, wofür genau die Kredite eine Lösung sind. Die einfache Antwort lautet: Dadurch, dass die Darlehensnehmer weiterhin ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen können, wird eine Pleitewelle vermieden. Man muss aber einen Schritt weiter denken und sieht dann: Eigentlich finanzieren die Banken den Immobilien- und Finanzkomplex – also sich selbst. Ein zweiter Vorteil für die Banken besteht darin, dass sie mit den von ihnen gewährten Krediten einen Gewinn erzielen. Ein dritter Glücksfall – die Kredite werden weitgehend von der Regierung garantiert. Die Vorteile für die Banken sind evident. Kein Wunder, dass die Banken ihre Rolle als Retter so gerne spielen.

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