Theorie

Was die Wirtschaft antreibt: Globalisierung, Automatisierung und Wirtschaftspolitik – 2

| 18. Januar 2017
istock.com/Prasit Rodphan

Im zweiten Teil dieser Serie wird erklärt, welche Prozesse die Globalisierung mit sich bringt und wie sie sich auf Industrieländer auswirken. Damit wird die Beantwortung der Frage vorbereitet, ob und welcher Handlungsbedarf sich für die Wirtschaftspolitik ergibt.

Was ist Globalisierung? Oder besser, welche Prozesse werden heute üblicherweise unter dem Begriff der Globalisierung abgehandelt? Im Grunde geht es um zwei nicht unmittelbar miteinander in Verbindung stehende Vorgänge. Der erste ist der einfache Austausch von Waren und Dienstleistungen, das, was wir üblicherweise als internationalen Handel bezeichnen. Der zweite ist die Verlagerung von Produktion von einem Land in ein anderes, etwa deswegen, weil in einem Entwicklungsland die Löhne niedriger sind und sich daraus Möglichkeiten ergeben, Dinge, die bisher in einem Hochlohnland produziert wurden, billiger herzustellen.

Automatisierung, das kann ich hier kurz fassen (hier wurde das ausführlicher behandelt), ist immer ein Prozess, bei dem mehr Kapital in einem bestimmten Produktionsprozess zum Einsatz kommt oder aber der Einsatz einer ganz anderen Technologie. Beide führen dazu, dass bei gegebenen Löhnen schon bekannte Produkte billiger hergestellt werden. Aber auch die Schaffung ganz neuer Produkte geht oft mit Produktionsverfahren einher, für deren Herstellung man relativ wenig menschliche Arbeitskraft braucht. Folglich kann man den Vorgang aus gesamtwirtschaftlicher Sicht immer als einen Prozess beschreiben, bei dem die Arbeitsproduktivität (also das BIP pro geleisteter Arbeitsstunde) steigt und - bei steigenden Löhnen und damit gegebener Inflationsrate - das Realeinkommen in der Volkswirtschaft steigen kann (bzw. bei konstanten Löhnen über fallende Preise das Realeinkommen steigt).

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!