Gehört die Neoklassik ins Grundstudium?
Die Professoren Louis-Philippe Rochon und Sergio Rossi rechnen mit der Neoklassik in den Universitäten ab. Die herrschende Wirtschaftswissenschaft sei nicht nur falsch, ihr liegen auch folgenschwere ethische Prämissen zugrunde.
Die Liste von Artikeln, Blogs und Büchern, die der Neoklassik ‚vulgärökonomische‘ Fehler nachweisen, ist lang. Zu lang, um sie an dieser Stelle ausführlich zu erörtern. Im Universum der postkeynesianischen und heterodoxen Literatur sind solche Texte leicht zu finden. Autoren wie Paul Davidson haben wiederholt angezweifelt, ob der neoklassische Realismus die reale Welt auch realistisch beschreibt. Andere wiederum, wie Vicky Chick, beklagen unter anderem die methodologischen Mängel der neoklassischen Ökonomik: ihren atomistischen Individualismus, ihre Gleichgewichtsannahmen sowie selbstregulierende Mechanismen, von denen sie ausgeht.
Für einige, wie etwa Steven Klees von der University of Maryland, ist die neoklassische Ökonomie schlicht „tot“. Doch nur ein kurzer Blick in fast alle Zeitschriften und Universitätsfakultäten zeigt, dass dem keinesfalls so ist. Im Gegenteil: Sie floriert in den Universitätsfakultäten und gilt noch immer als einzige erwägenswerte Option. Und das trotz des Aufkommens heterodoxer Ansichten, die sich langsam in den Mainstream einschleichen. Ein zunehmend populärer werdende Denkschule in der Heterodoxie ist die Modern Monetary Theory (MMT).
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