Genial Daneben

Die EZB wagt den Aufbruch in die Unendlichkeit des Geldes

| 26. Januar 2021
istock.com/silvestra

Und man siehet die im Lichte - Die im Dunkeln sieht man nicht“. Diese Zeilen Brechts waren nicht auf die EZB gemünzt. Dennoch steht auch sie im Dunkeln. Mit der Folge, dass Probleme gesehen werden, die keine sind. Aber wirkliche Probleme zum Schaden der Demokratie nicht ins Licht gerückt werden.

Der Mainstream der Ökonomik konzipiert die gegenwärtig dominante Wirtschaftsordnung, den Kapitalismus, als eine elaborierte Tauschwirtschaft. Selbstverständlich wird die Existenz von Geld nicht bestritten, aber Geld wird lediglich als ein Wertrepräsentant von Gütern verstanden. Güter aber sind knapp, daher muss – logisch – auch Geld knapp sein.

Es sind vermutlich solche Überzeugungen, die Anja Ettel und Holger Zschäpitz von der Welt angesichts der Aufstockung des PEPP-Programms der EZB auf 1,85 Billionen über die „Unendlichkeit des Geldes“ fabulieren lassen. Sicher, auf der Bilanz der EZB befindet sich inzwischen fast ein Viertel der Staatsschulden der Euroländer und eine Bilanzsumme in Höhe von 6,53 Billionen Euro sind kein Pappenstiel. Und richtig ist auch, dass das nicht „das Ende der Fahnenstange“ sein muss. Denn tatsächlich verfügt die EZB über unendlich viel Geld!

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