Wohnen

Mehr Wohlstand durch weniger Mobilität

| 31. Januar 2023
istock.com/zxvisual

Seit Hunderten Jahren organisieren wir unsere Wirtschaft so, dass sie immer mehr Transportleistungen beansprucht. Doch das ist kein Naturgesetz. Es ginge auch anders.

Die Mobilität ist der der mit Abstand größte Umweltsünder und Energieverschlinger. Das zeigt eine Berechnung des Ökobilanzierers Gabor Doka. Danach entfallen fast 50 Prozent der Umweltbelastung der Stadt Zürich auf die private Mobilität. Mit rund 17 Prozent ist der Wärmebezug der nächstgrößere Posten. Weitere etwa 10 Prozent entfallen auf die Ernährung, wobei vor allem die Fleisch- und Milchprodukte ins Gewicht fallen. Da Zürich über ein überdurchschnittliche gut ausgebautes öffentliches Nahverkehrssystem verfügt, können wir davon ausgehen, dass der Anteil der privaten Mobilität an der Umweltbelastung (und am Energiekonsum) in anderen Großstädten eher noch deutlich höher ist.

Und die Tendenz ist klar steigend. Nach Auswertungen der Daten von TomTom nimmt die Zahl der Staustunden auf Schweizer Autobahnen jährlich um 10 Prozent zu. Das bekommen vor allem die Berufspendler zu spüren. In Genf sind sie wegen dem Stau am Morgen 30 und am Abend gar 40 Minuten länger unterwegs. Im Jahr summiere sich der staubedingte – zusätzliche – Zeitverlust für die Auto-Pendler laut TomTom unter den Genfer Berufstätigen auf jährlich 134 Stunden. Genf steht damit im europäischen Vergleich erst an 45. Stelle – gleichauf mit Berlin und Zürich und knapp hinter Hamburg. In Zürich und Basel ist es in dieser Hinsicht nicht viel besser bestellt.

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