Endogenität des Geldes

Geld oder Güter?

| 18. Februar 2024
IMAGO / NurPhoto

Geld für eine grüne Transformation der Wirtschaft ist reichlich vorhanden, aber Geld macht keine Politik. Die Frage ist, wer die Ziele setzt und auf sie hinarbeitet.

Der niederländische Pensionsfonds Zorg en Welzijn (PFZW) veräußert für 2,8 Milliarden Euro "fossile" Kapitalanlagen von 310 Unternehmen, darunter von Konzernen wie Shell und BP. Nachdem PFZW jahrelang auf Nachhaltigkeit gedrängt hat, gibt er jetzt auf. Sein Portfolio wird grüner sein, die Wirtschaft aber nicht. Denn Shell lässt sich von dem Ausstieg nicht beeindrucken. Der Umweltverschmutzer macht Jahr für Jahr Milliardengewinne. Die Ausschüttungen sind hoch, die Anleger stehen Schlange. Auf PFZW folgen zehn andere Fonds. Inzwischen erschließt Shell neue Gasfelder in der Nordsee, in der Arktis und bald auch in Venezuela und Katar.

PFZW hat sich mit der Theorie des endogenen Geldes auseinandergesetzt. Das heißt, das Wachstum der Geldmenge und die damit finanzierten Investitionen werden innerhalb des Wirtschaftssystems und nicht durch den Kreditgeber bestimmt. Die Europäische Zentralbank hat diese Lektion in den 2010er Jahren gelernt, als sie glaubte, mit ihren Aufkaufprogrammen Geld in die Wirtschaft pumpen zu können, um Investitionen anzukurbeln. Das hat nicht funktioniert; was sie vor allem ankurbelte, waren die Hauspreise, die Aktienkurse und die Ungleichheit der Eigentumsverhältnisse.

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