Der Kahlschlag des Javier Milei
Javier Mileis Präsidentschaft ist kaum mehr als ein Jahr alt. Doch sie spaltet Argentinien kulturell und ökonomisch. Könnte eine Volkfront unter Einschluss moderater Zentristen das Projekt Milei beenden?
Es war ein Oktober im Jahr 2023 auf einer Wahlkampfrede für die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen. Der Redner, Javier Milei, versprach: Sollte seine Partei La Libertad Avanza (deutsch: die Freiheit schreitet voran) an die Macht kommen, könnte Argentinien „in fünfzehn Jahren einen ähnlichen Lebensstandard wie Italien oder Frankreich erreichen“. Wenn man ihm zwanzig Jahre gebe, „wie Deutschland“. Und wenn man ihm fünfunddreißig Jahre Zeit gebe, „wie die Vereinigten Staaten“.
Als Milei im Dezember 2023 sein Amt antrat, tat er dies mit einer kühnen politischen Agenda, aber wenig Unterstützung durch den Kongress. La Libertad Avanza gewann nur 15 Prozent der Sitze des Unterhauses beziehungsweise der Abgeordnetenkammer (Bundeskammer) und 10 Prozent im Oberhaus beziehungsweise im Senat (Länderkammer).
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