Interview

»Den Gerechtigkeitsdiskurs nicht dem Markt überlassen«

| 17. März 2021
istock.com/verve231

Wer überschuldet ist, ist selbst schuld, so das Credo in der Eurokrise. Ulrich Thielemann widerspricht und verweist auf wechselseitige Abhängigkeiten. Der Wirtschaftsethiker hält maßlose Gewinnmaximierung für ökonomischen Extremismus.

Was hat Überschuldung mit Moral zu tun? Sind die Länder im Süden Europas zu Recht schuld an ihrer Misere? Oder sind sie Gefangene eines unfairen Wirtschaftssystems? Um den Schuld- und Schuldenkomplex zu entwirren, vertiefte Eve Tsakiridou im Gespräch mit Ulrich Thielemann den Blick auf eine wirtschaftsethische Fragen.

Dr. Ulrich Thielemann, Ökonom und Wirtschaftsethiker, ist Direktor der 2010 gegründeten MeM – Denkfabrik für Wirtschaftsethik (Berlin). Seit 2010 ist er Privatdozent der Universität St. Gallen. Von 2001 bis 2010 war er Vizedirektor des Instituts für Wirtschaftsethik der Universität St. Gallen.

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