Devisenkäufe

Der Trugschluss des Schweizer Geschäftsmodells

| 23. März 2022
istock.com/Fritz J Bicker

Erklären wettbewerbsfähige Firmen den Schweizer Exporterfolg? Nur bedingt: Ohne die Devisenkäufe der Schweizerischen Nationalbank wäre er nicht möglich gewesen. Dieses Modell funktioniert jedoch nur, solange es nicht alle machen.

Worauf beruht der Schweizer Wohlstand? Rein buchhalterisch betrachtet ist die Antwort klar. Seit den späten 1990er Jahren sind es die riesigen und konstanten Leistungsbilanzüberschüsse von durchschnittlich rund 8% des Bruttoinlandproduktes (BIP), welche das Wachstum ankurbeln.

Doch diese Tatsache erstaunt gleich doppelt: Erstens treibt die Stellung des Schweizer Frankens als sicherer Hafen den Preis der Währung in die Höhe und macht damit Schweizer Produkte im Ausland teurer. Zweitens fehlt es der Weltwirtschaft nicht zuletzt seit der großen Finanz- und Wirtschaftskrise 2007/2008 an Nachfrage: Haushalte zahlten ihre Schulden zurück, Unternehmen strichen ihre Investitionen und eine Politik der „gesunden Finanzen“ beschränkte die Staatsausgaben. Man würde kaum erwarten, dass eine kleine und offene Volkswirtschaft wie die Schweiz in diesem Umfeld floriert.

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