Elterngeld

15 Jahre Elterngeld = mehr Gleichberechtigung?

| 28. April 2022
istock.com/atlantic-kid

Für Kinder und Haushalt sind immer noch Frauen zuständig. Das hat für sie dramatische finanzielle Folgen. Über das Elterngeld könnte der Staat Väter stärker in die Pflicht nehmen. Sollte er?

Als die Bundesregierung vor 15 Jahren das Elterngeld einführte, war der Ansatz geradezu revolutionär: der Staat fördert nicht nur Mütter, die zu Hause bei ihrem Baby bleiben, sondern bezieht explizit auch die Väter mit ein. Nur wenn sie ihr Kind zwei Monate lang (mit)versorgen, gibt es für 14 Monate Geld, sonst endet der Anspruch nach einem Jahr. In einer modernen Gesellschaft bräuchten Kinder ihre Väter im Alltag genauso wie ihre Mütter, begründete die damalige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen das Gesetz. Die Kritik aus den eigenen Reihen war groß. Politiker aus CDU und CSU ätzten über das „Wickelvolontariat“. Der Staat mische sich auf unzulässige Weise in private Angelegenheiten ein.

Heute ist das Elterngeld gesellschaftlich breit akzeptiert. Rund 40 Prozent aller Väter nehmen Elternzeit, das sind deutlich mehr als die drei Prozent, die vor der Einführung Erziehungszeit beantragten. Das ist die gute Nachricht. Die weniger gute: Die meisten Elternzeitväter bleiben nur die zwei Partnermonate – die sogenannten Vätermonate – zu Hause, häufig sogar parallel zur Frau.

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