Warum die Arbeit in die falsche Richtung wandert
Warum ziehen die Arbeitsmigranten dorthin, wo die Arbeit bereits gemacht ist? Und was sagt uns das über unser Wirtschaftssystem?
Wenn irgendwo viel zu tun wäre, dann – beispielsweise - in Rumänien. Dort wohnen die Leute im Schnitt auf 18 Quadratmetern pro Person. Bei uns (bzw. in der Schweiz oder in Deutschland) sind es rund dreimal soviel. Zudem sind die meisten Häuser in schlechtem Zustand. Auch in Gesundheitswesen herrscht Personalnot. Pro 1000 Einwohner gibt es dort nur halb so viele Ärzte und dreimal weniger gelernte Pflegekräfte als bei uns. Und auch bei der Verkehrsinfrastruktur oder im Schulwesen sind die Rumänen wesentlich schlechter dran als wir.
Es gäbe also viel zu tun in Rumänien. Doch es tut sich nichts. Stattdessen wandern die Leute aus. Seit 1990 ist die Bevölkerung von 23,5 auf 19,3 Millionen Menschen geschrumpft, während die Bevölkerung der Schweiz und Deutschlands trotz niedriger Geburtenraten im selben Zeitraum allein durch Einwanderung stark angewachsen und in den Ballungsräumen geradezu explodiert ist. Die Rumänen ziehen dorthin, wo die Arbeit bereits gemacht ist.
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