Editorial

Zwischen Ökonomie und Astrologie

| 28. April 2022

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen im Wahnsinn einer neuen Woche. In unserer ersten Ausgabe nach unserer Osterpause sind wir mit folgenden Themen für Sie da:

  • Faktenfreie Ökonomik: Im Zuge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs ergreifen Regierungen wirtschaftspolitische Maßnahmen, die althergebrachte Regeln der Lehrbuch-Ökonomie über den Haufen werfen. Vertreter der neoklassischen Orthodoxie wie Hans-Werner Sinn schlagen Alarm. Zu Recht?
  • Die Fantasiewelt des Ottmar Issing: Er kann auf eine lange und folgenreiche Zentralbankkarriere zurückblicken. Seine Rolle als führender Zentralbanker lebt er im Ruhestand weiter. Leider.
  • Elterngeld = mehr Gleichberechtigung? Für Kinder und Haushalt sind immer noch Frauen zuständig. Das hat für sie dramatische finanzielle Folgen. Über das Elterngeld könnte der Staat Väter stärker in die Pflicht nehmen. Sollte er?
  • Zeit für Steuerreformen: Die Gartensaison hat wieder begonnen, und die Inflation ist in vollem Gange. Könnten unsere Politiker vielleicht etwas von den Gärtnern lernen? Ein Gedanke in der Inflationsdebatte.
  • In die falsche Richtung: Warum ziehen die Arbeitsmigranten dorthin, wo die Arbeit bereits gemacht ist? Und was sagt uns das über unser Wirtschaftssystem?
  • Finanzieren Gasimporte den Krieg? Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine folgten zahlreiche Sanktionen des Westens. Prominent wird ein Gasembargo diskutiert. Doch eine Analyse der Zahlungsströme zeigt, dass diese Forderung auf unrealistischen Annahmen beruht.
  • TransformNation: Wie wir eine Gesellschaft mit hoher Lebensqualität schaffen, ohne dabei die Grundlagen unseres Wirtschaftens zu zerstören, ist die Frage des 21. Jahrhunderts. Doch welche Maßnahmen könnten die sozial-ökologische Transformation beschleunigen?
  • Konjunktur: Die Industrieproduktion der Eurozone steigt im Februar nur zaghaft an. "Krieg lässt Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung platzen", heißt es. Von postpandemischen Auftriebsphantasien kann keine Rede sein.