Krieg mit anderen Mitteln

Trumps Zölle und das letzte Aufbäumen der Weltmacht

| 23. April 2025
IMAGO / Joerg Boethling

Trumps Zollpolitik ist ein verzweifelter Versuch, die wirtschaftliche, militärische und geopolitische Vorherrschaft der USA um jeden Preis zu erhalten.

Mit der Ankündigung umfassender Zölle hat Donald Trump in den letzten zwei Wochen die Weltwirtschaft in Schockstarre versetzt. Der abrupte Vorstoß des US-Präsidenten löste in den USA und im Ausland ein Börsenbeben aus und zwang die Regierung zu einem raschen Rückzieher. In einer hastigen Kehrtwende revidierte Trump die ursprünglichen Pläne und führte einen niedrigeren, pauschalen Zoll von 10 Prozent (25 Prozent für Aluminium und Stahl) ein. Gleichzeitig verhängte er gegen China einen Zoll von unglaublichen 145 Prozent. Obgleich einige Warengruppen später ausgenommen wurden, handelt es sich um eine der extremsten Handelsmaßnahmen der modernen Geschichte.

Diese aggressive Handelspolitik verfolgt zwei Hauptziele: ein offizielles und ein inoffizielles. Das offizielle Ziel ist die Reindustrialisierung der US-Wirtschaft durch die Wiederbelebung der heimischen Produktion und den Abbau des Handelsdefizits – ein an sich legitimes Vorhaben. Das inoffizielle Ziel ist jedoch weitaus beunruhigender: China soll wirtschaftlich geschwächt werden, um seinen Aufstieg zur Weltmacht zu verlangsamen oder zu stoppen. Dies passt in die umfassenderen, seit langem bestehenden Bemühungen der USA, ihre wirtschaftliche, militärische und geopolitische Vorherrschaft um jeden Preis zu erhalten.

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