Debatte

Die Solidarität zerbricht von oben

| 04. Mai 2021
#allesdichtmachen/Ulrich Tukur

Der Grundkonsens des Rechts- und Sozialstaats droht seine Selbstverständlichkeit zu verlieren. Ein Teil der Intellektuellen hat diesen Konsens aufgekündigt.

Eine traurige Lehre der Pandemie ist, dass die gesellschaftliche Solidarität von oben her zerbricht. Das jüngste Beispiel sind die Einlassungen von Thea Dorn, Julie Zeh und Daniel Kehlmann in der Wochenzeitung „Die Zeit“ von Ende April. Sie kommen zwar in ihren Statements wohl formulierter daher als die #allesdichtmachen Filmchen von Liefers, Tukur und anderen Schauspielern in der Woche zuvor. Doch die Stoßrichtung ist ähnlich.

Es wird über einen Ausnahmezustand schwadroniert, den es nicht gibt und in der Pandemie hierzulande noch niemals gab. Weiterhin räsonieren die drei Schriftsteller über den Wert des Lebens und die angeblich vermasselte Impfkampagne. Sie – Intellektuelle und Prominente – mokieren sich über Politikerinnen und Politiker. Haben sie selbst jemals Verantwortung für politische Entscheidungen gleichwelcher Art übernehmen müssen?

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