Der Finanzmarkt als Retter der Welt
Politik und Finanzberater stilisieren den Finanzmarkt plötzlich wieder zum globalen Problemlöser. Doch damit wird das Pferd von hinten aufgezäumt. Es droht sogar eine »Grüne Blase«.
Mit dem Abflachen von Corona treten »alte Probleme« wieder stärker in den Vordergrund: Wie kann die Klimakrise bewältigt und wie nachhaltige Entwicklung generell erreicht werden? Als Problemlöser wird in letzter Zeit immer stärker der Finanzmarkt propagiert, sowohl von politischer Seite als auch von den Anbietern von Finanzprodukten selbst.
Allen voran durch die Europäische Union: Der 2018 verabschiedete Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzsystem beinhaltet verschiedene Regulierungen, die darauf abzielen, die Finanzmarktakteure zur Berücksichtigung von sogenannten ESG-Aspekten im Anlageprozess und bei der Kundenberatung zu verpflichten. ESG steht für »Environment, Social, Governance« -– früher »Nachhaltige Entwicklung« genannt. Damit soll erreicht werden, dass mehr Anlagegelder in die »nachhaltige Wirtschaft« fließen. Zu den Anforderungen für Anbieter von Fonds und anderen Finanzprodukten gehören Berichts- und Informationspflichten über Art und Inhalt der bei der Kapitalanlage berücksichtigten ESG-Aspekte.
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