Zwischen Idylle und Hölle
Der italienische Ökonom Sergio Cesaratto widmet sich mit einem bemerkenswerten Blickwinkel der Krise der Eurozone und der Vorhölle seines Heimatlandes.
In allen Wissenschaften ist Pluralismus ein Wert an sich. Das gilt besonders für die Wirtschaftswissenschaften und überhaupt in allen Sozialwissenschaften: Der Forscher selbst ist ein Teil des Systems, das er untersucht, Forscher und System stehen in einer Wechselwirkung. Oder wie es Robert Solow (Nobelpreisträger 1987) formulierte: Während sich die Planeten völlig unabhängig davon bewegen, was die Astronomen denken, wirken die Ideen der Ökonomen auf die Funktionsweise des Wirtschaftssystems ein.
Auf wirtschaftlicher Ebene entspringt die Hegemonie eines Ansatzes über einen alternativen Ansatz aus einem Geflecht von wissenschaftlichen und politischen Gründen, die die eine oder die andere soziale Schicht begünstigen. Anders als bei den Naturwissenschaften muss es bei den Sozialwissenschaften nicht heißen, dass neuere oder Mainstream-Theorien solider bzw. fortgeschrittener sind als die vorherigen oder die alternativen. Daher ist es so wichtig, den Pluralismus und die Geschichte des ökonomischen Denkens zu pflegen.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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