Pflege-Krise

Ressentiments statt Reform?

| 16. Juni 2021
istock.com/Yurii Yarema

Niedrige Löhne, Fachkräftemangel, mangelnde Fürsorge: Der deutsche Pflegesektor ist dringend reformbedürftig. Doch die Politik verweigert sich nach wie vor grundsätzlichen Fragen.

Allem Geklatsche zum Trotze – beim politischen Umgang mit Pflege bleibt Schmalhans Küchenmeister. Bereits die Lohnrunde im vergangenen Jahr zeigte, dass sich das Pflegepersonal nicht viel von seiner „Systemrelevanz“ wird kaufen können. Trotz aller Spendierfreude gegenüber – teilweise testenden – Testzentren und beim Verteilen von – teilweise vorhandenem – Impfstoff sind ordentliche Lohnzuwächse und Entlastungen in der Pflege „nicht drin“. Vielmehr steht zu befürchten, dass das mickrige Lohnplus ein Reallohnminus darstellt.

Dass die Caritas zwischenzeitlich eine in greifbare Nähe gerückte Tarifbindung kippte, macht die Situation nicht besser. So gilt es nun als Erfolg, dass man diese Tarifbindung ebenso wie einen verbindlichen Personalschlüssel quasi durch die Hintertür einführt, indem beide Voraussetzungen zur Abrechnung der Pflegeeinrichtungen mit der Pflegeversicherung werden.

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